BBT Bayerischer Bergtag


Frequenzvervielfacher von 24 GHz nach 122 GHz

Autor: Jürgen, DCØDA

Bild 1

Die meisten BBT'ler, die im Mikrowellenteil mit den Wertungsklassen G bis L aktiv sind (wobei die Klasse L für Laserverbindungen hierbei einmal als "Sonderklasse"“ nicht betrachtet werden soll), sind laut Auswertungen der BBT- Logs auf den Bändern 10, 24 u. 47 GHz qrv. Warum ist das so?
Hierauf gibt es eine logische Antwort: Erstens wird nach einigen Feldversuchen klar, mit einem Diodenmischer solo hat man heute kaum noch eine Chance erfolgreich "mitzumischen". Zweitens gibt es inzwischen genügend Linearverstärkermodule (und Vorverstärkermodule!), mit denen bequem SSB-Betrieb gemacht werden kann, sogar auch nun für das 47 GHz- Band!
Die Spiegelgröße muss sich bei den hohen Frequenzen in Grenzen halten, denn man muss auch die Station auf den Funkpartner exakt ausrichten können und dies im Wettbewerb möglichst schnell, sonst geht allein hierfür zu viel Zeit verloren. Damit wird es schwierig, die fehlenden dB allein mit der Spiegelgröße wett zumachen.
Auf den noch höheren Frequenzbändern, z.B. dem neuen 122 GHz-Band, bietet uns die Technik bislang keine nachvollziehbaren Verstärkermodule an, trotzdem ist es interessant hier Versuche zu unternehmen. Also gibt es nur eine sinnvolle Möglichkeit, nämlich mit einem Frequenzvervielfacher, bestückt mit einer geeigneten BEAM LEAD Diode, CW- Betrieb zu machen.
Ich weiß, das ist nur für einen Bruchteil der BBT'ler interessant. Aber so war es auch einmal mit 47 GHz! Ich baute es gerade auf und habe drei Fotos gemacht; nicht jeder hat so schnell Gelegenheit, einmal ins Innere hineinzugucken - ist der Deckel einmal zu, wird er ungern zum Zeigen wieder aufgeschraubt.

Bild 1

Bild 1 zeigt das Innere des (in diesem Fall) Verfünffachers von 24 nach 122 GHz. Die Platine ist aus dem 122 GHz- Platinenangebot von Michael, DB6NT (http://www.kuhne-electronic.de/german/leiterplatten/120ghz.htm).
Dazu findet man dort unter http://www.kuhne-electronic.de/files/pcb/120ghz/122ghz.pdf eine kleine Baubeschreibung von mir.
Wie auf dem Platinenfoto bei Michael unschwer zu erkennen, wird die Diode zwischen dem Ende der Streifenleitung und der dahinterliegenden Massefläche platziert, auf meinem Foto liegt sie folgerichtig unter dem sogen. "Kurzschlussblock". Der Koppel-C ist kurz hinter dem Anschlussstift der SMA-Microstripline-Buchse selbst angefertigt in der Breite der Leiterbahn aufgelötet und leider sehr undeutlich zu erkennen. Bei der Optimierung der Schaltung ist lediglich ein kleines quadratisches Kupferplättchen erforderlich, dessen richtiger Sitz durch "Schieben" auf der Leiterbahn ermittelt wird (zu erkennen unter der geätzten Drosselleitung mit dem "Tortenstück"). Zur Arbeitspunkteinstellung wird ein 10kΩ SMD Poti eingelötet, gut auf dem Foto zu erkennen. Mittels eines Durchführkondensators kann der Spannungsabfall über dem Widerstand gemessen werden, so gewinnt man eine kleine einfache Funktionsanzeige des Verfünffachers.

Bild 2

Bild 2 zeigt einen Ausschnitt vom Messaufbau, wobei zur relativen Outputanzeige beim Optimieren ein selbstgebauter HL-Koaxübergang für 76 GHz verwendet wird, etwas anderes habe ich leider nicht! Die M2-Schraube im "Kurzschlussblock" kann erst mit angeschraubtem Spiegel über Feldstärkemessungen in freier Natur richtig optimiert werden.

Bild 3

Bild 3zeigt die Rückseite des kleinen Vervielfachergehäuses mit dem aufgeschraubten Spiegelmontageflansch. Das Gehäuse ist inzwischen genormt, weil alle Vervielfacherplatinen von Michael hier eingesetzt werden können und ist mit Deckel und "Kurzschlussblock" bei micro- mechanik, Hubert Krause erhältlich.

So, das auf die Schnelle, sollte nur einmal zur Info und zum "hineinschauen" dienen.

73 de DCØDA, Jürgen
Im Januar 2006


 
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