BBT Bayerischer Bergtag


Pockettransverter für das 47GHz- Band für den BBT

Autor: Jürgen, DC0DA

Gesamtansicht

Seit Jahren bin ich mit einem 47 GHz-Mixer (P= 100 µW SSB / F= 8dB DSB) und einem 47GHz- CW-TX (P= 25mW) bei den BBT-Wettbewerben qrv, jetzt sollte für die neue Saison 2006 ein kleiner Transverter mit dem 47 GHz- Verstärkerbaustein MKU 472 B von DB6NT (www.kuhne-electronic.de) aufgebaut werden. Mit einer Wendemechanik von DG1KBF (www.micro-mechanik.de) kann dieser Verstärker einmal als RX- Vorverstärker und nach dem Drehen um 180° als TX-Nachverstärker benutzt werden. Diese Mechanik arbeitet fast verlustfrei und die guten technischen Daten des Verstärkers stehen auch noch am Spiegel-Anschlussflansch zur Verfügung. Als Gehäuse habe ich ein kleines Schalengehäuse der Fa. Bürklin ausgesucht (www.buerklin.com, Gehäuse- Nr. 70 H 4000). Den Gehäusetipp bekam ich von Philipp, DL2AM. Die äußeren Abmessungen sind: B 185, T 180 u. H 65 mm.
Um den alten Transverter als Zweitgerät weiterhin funktionsfähig zu halten, musste ein neuer 12 GHz- LO nach DB6NT und auch ein neuer Mischer aufgebaut werden. In den Oszillatorbaustein habe ich den Präzisionsquarzheizer von DB6NT eingebaut, die Frequenzstabilität ist erstaunlich gut, so konnte ich auf einen externen OCXO verzichten, dieser ließe sich aber noch nachträglich hochkant an einer Seitenstrebe des Gehäuses einbauen.
Durch die hohe Durchgangsverstärkung des 47 GHz-Verstärkermoduls musste ich im Mischerbaustein nach dem ZF- Vorverstärker am Ausgang ein 100O SMD Poti in die DC-Platine integrieren. Durch die schon relativ gute Unterdrückung des LO-Pegels im Subharmonicmixer selbst und dem eingesetzten 2stufigen Resonatorfilter nach OE9PMJ erhielt ich eine LO Unterdrückung am Ausgang des Transverters von 48dB. 47 GHz- Filter werden ebenfalls von der Fa. micro-mechanik gefertigt und sind bereits auf 47 088 MHz vorabgeglichen. Grundsätzlich hat sich bei mir aber in vielen Aufbauten gezeigt, wird dann das Filter in einen fertigen Aufbau integriert, ist immer durch unterschiedlich vorliegende Anpassungsverhältnisse ein geringfügiges Nachjustieren erforderlich. Das Filter sollte im Transverter immer auf min noise und nicht auf max gain abgestimmt werden, denn im praktischen Einsatz oder bei Versuchen, Sonnenrauschen auf 47 GHz aufzunehmen, ist eine geringe Rauschzahl immer von größerem Vorteil.
Die einzelnen Fotos sollen den Innenaufbau verdeutlichen. Die Gegenplatte zum Verstärker, auf der dieser gedreht wird, ist mit einer Strebe aus Vierkantmaterial fest verschraubt. Die Strebe wiederum liegt fest verankert in dem jeweiligen Seitenprofil. Diese Idee wurde von der Fa. micro- mechanik vorgeschlagen und auch technisch ausgeführt. Die gesamte Mechanik sitzt sehr stabil. Der Verstärker arbeitet trotz seiner sehr hohen Durchgangsverstärkung in dieser Anordnung völlig ruhig ohne Anzeichen von wilden Schwingungen auch während des Drehvorganges. Sicher gibt es hier eine Vielzahl von Lösungen.
Vielleicht noch ein Wort zur Arretierung der beiden Druckschrauben in der Gegenplatte, diese müssen zum sicheren Einrasten des Verstärkers in der jeweiligen Drehrichtung RX/TX ziemlich tief eingedreht werden. Damit sie sich nicht beim vielfachen Wenden des Verstärkers von selbst wieder herausdrehen, kann man sie mit Schraubenlack oder Sekundenkleber fixieren. Dies wollte ich nicht und habe ein T-Stück aus Alublech rückseitig angeschraubt, welches die Schrauben in einer bestimmten Position arretiert. Zu erkennen ist dies auf dem Foto mit der Nahaufnahme der Wendemechanik.
Grundsätzlich haben bei mir alle Mikrowellentransverter zwei Schalter an der Frontplatte. Einen Schalter nur für den LO zum Vorheizen (in dieser Zeit wird bei Portabelbetrieb das Stativ aufgebaut und weitere Vorbereitungen getroffen), erst danach kann durch Reihenschaltung mit dem zweiten Schalter der Transverter auf OPERATE bzw. auf STAND BY geschaltet werden. Der Oszillatorbaustein erhält immer einen Messausgang für die dritte oder zweite Vervielfachte der Quarzfrequenz, dieser Anschluss wird auch mit an die Frontplatte geführt. Jetzt kann die Frequenzgenauigkeit bei geschlossenem Transvertergehäuse jederzeit überprüft werden, besonders vor einem Portabeleinsatz. Der Variationstrimmer für die Quarzfrequenz in der Seitenwand des Oszillatorbausteins zeigt über ein Bohrloch in der Frontplatte nach außen zum Nachjustieren.
Insgesamt gesehen ergab es mit nur vier Bausteinen einen sehr kleinen leistungsfähigen Transverter.
Interessant sind die erreichten technischen Daten. Das von DB6NT mit dem Verstärker mitgelieferte Messprotokoll wies eine Sättigungsleistung von 40mW, eine Rauschzahl von 4,7dB und eine Durchgangsverstärkung von 31dB aus. Nach dem Einbau wurden am Anschlussflansch für die Parabolantenne eine SSB- Leistung von 37mW und eine Einseitenbandrauschzahl von 5,4 dB gemessen. Somit ist ein fast verlustfreier Aufbau gelungen. Wer seinen Oszillator und auch den Mischer selber aufbauen möchte, DB6NT bietet beides als Fertigmodule an, aber man kann aus dem umfangreichen Platinenangebot auch die entsprechenden Platinen beziehen.
Mein Dank gilt DB6NT für ein ausgezeichnetes 47 GHz-Verstärkermodul und DG1KBF für die Befestigungskonstruktion der Wendemechanik im Gehäuse.


Gesamtanordnung der Transverterbausteine Sicht auf die Frontplatte mit Bedienelementen Blick auf die Rückseite der Wendemechanik
Gesamtanordnung der Transverterbausteine Sicht auf die Frontplatte mit Bedienelementen Blick auf die Rückseite der Wendemechanik


73 de DC0DA, Jürgen
April 2006


 
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